So, eigentlich wollte ich mich umfangreich zu den Segeln äußern, nachdem ich sie mir mal angekiekt hab... War letztes Wochenende leider nicht möglich und am nächsten ist ja soweit ich weiß auch zu spät. Nun möchte ich nochma, wenn auch widerstrebend, nach gehörtem und dem veröffentlichten Bild ein paar ´kleine Gedanken zu diesem Thema in den Raum stellen.
Das mehr an Fläche der "geknickten" Segel erzeugt natürlich mehr Auftrieb und somit mehr Vortriebskraft. In meinen Augen ist jedoch nicht dat mehr an Fläche entscheidend, sondern die Sehnenlänge im Verhältnis zum Gaffelquerschnitt. Bei gleicher Sehnenlänge und unterschiedlichem Querschnitt erzeugt der kleinere Querschnitt einen wesentlich höheren Auftriebsbeiwert, eine der wichtigen Stellschrauben zur Erhöhung der Vortriebskraft. Eine analoge Wirkung hat natürlich eine größere Sehnenlänge bei gleichem Querschnitt... Neben dem reinen Gaffelquerschnitt ist natürlich auch die Form ein entscheidender Faktor, der nicht außer Acht gelassen werden darf. Würden wir alle noch mit den Holzgaffeln fahren, wären die Segel mit Knick eindeutig im Vorteil und diese Boote schneller!Theoretisch zumindest. Weiterere wichtige Aspekte sind hier dat Können der einzelnen Segler und Besatzungen, der Rumpf, die Masten/Spieren usw. Nur weil die Einen besseres Material haben als die die Segeln können oder halt umgedreht besser Segeln können und nicht mit dem besten Material ausgestattet sind, ist KEINE absolute Überlegenheit eines Herstellers zu beobachten. Ach so, manchma hilft einem ja nebenbei auch noch n bischen die Glücksfee, kann jedenfalls passieren hab ich ma gehört
Sind sicher nicht die einzigen Vorteile, aber durchaus wichtige. Wer mehr darüber wissen möchte kann sich gerne melden oder sich selbst mit dem Thema auseinander setzten... Hierbei helfen Werke wie der (inzwischen veraltete) Marchaj (
http://www.ebay.de/itm/Marchaj-Aerodynamik-Und-Hydrodynamik-Des-Segelns-/261402149023?pt=Sach_Fachb%C3%BCcher&hash=item3cdcc8409f), Fossati (
http://www.ebay.de/itm/Aero-hydrodynamics-and-the-Performance-of-Sailing-Yachts-Fabio-Fossati-/130990180483?pt=Sach_Fachb%C3%BCcher&hash=item1e7f9f8883) usw., oder auch Bücher über die Grundlagen der Strömungsmechanik.
Der Wortlaut, dat die Segel strakend sein müssen, ist eigentlich Nonsens. Kein Segel strakt zwischen den Latten, sonst würde dat Achterliek flattern. Möglich wäre höchstens ein Strak über die Lattenenden und den Segelecken. Inwieweit die Segel mit den Knicken diese Forderung erreichen würden, kann ich aus obigem Grund leider nicht sagen, mir aber auch nur sehr schwer vorstellen!
Um vernünftige und möglichst "gleiche" Segel für gleiche Chancen zu basteln, müssten weitere Maße vorgegeben werden. Ich habe von Ideen gehört, dat Vorliek und die Höhe der Segellatten festzulegen. In meinen Augen eine sinnvolle Sache, denn somit kann die Achterlieksüberrundung vernünftig vermessen werden! Allerdings, hier darf nicht vergessen werden, auch dat führt zu neuen Segeln. Nur mit dem Unterschied, dat diese keine wesentlich größere Fläche aufweisen wie z. B. die Segel, die von der TK vorgeschlagen wurden. Zumindest wenn man diese Maße sinnvoll festlegt.
Eine Lösung für dat "Problem" ist nun nicht einfach mit einer Abstimmung oder einer Disqualifikation gefunden. Zwar bin ich persönlich gegen solche Segel, um die gleichen Chancen für alle zu wahren, jedoch muss hier ein Kompromiss her. Schließlich können sich nicht alle Boote jedes Jahr einen neuen Satz Segel leisten und wären somit mehr als Bestraft, wenn solche "geknickten" Segel verboten werden würden.
Von daher und dat ist nicht nur meine Meinung, sollten zusätzliche Maße für Vorliek und Position der Latten festgelegt und nur noch Segel die diesen Maßen entsprechen, neu vermessen und zugelassen werden.
Die jetzigen Segel, egal von welchem Hersteller, erhalten einen Bestandsschutz von beispielsweise 4-5 Jahren und sind anschließend nicht mehr erlaubt. Die meisten der Segel, die derzeit gefahren werden, fallen somit innerhalb der Übergangsfgrist von alleine raus, sofern man Konkurenzfähig an Regatten teilnehmen möchte.
Mag für die Einen vielleicht nicht weit genug gehen und für andere wiederum eine zu harte Regel sein, aber eine Mehrheit könnte sich evtl. dafür (oder in ähnlicher Form) finden lassen. Hier gehe ich auch von meinem Boot aus, wir bekommen auch höchstens alle 5 Jahre vom Verein mal Geld für nen neuen Satz, wenn überhaupt!